Aus unserer Arbeit
Was heißt Flüchtlingsbegleitung?
Einige unter uns haben sich entschlossen einen Flüchtling oder eine
Flüchtlingsfamile eine Zeit lang zu begleiten, um ihnen den Start in
diesem Land zu vereinfachen und zu erleichtern. Das kann vom Gespräch,
praktischer Hilfe bei Behördenkontakten, bis hin zu gemeinsamen
Aktivitäten reichen. Jede BetreuerIn entscheidet selber was sie für die
Flüchtlinge tun kann. Es hat sich dazu auch schon länger die
"Arbeitsgruppe Flüchtlings-begleitung" gebildet, in der sich die
BetreuerInnen einmal im Monat austauschen können.
Betreuung unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge
Wenn junge Menschen unter 18 Jahren, sog. unbegleitete minderjährige Flüchtlinge, in Ulm stranden, stehen diese sofort unter dem Jugendschutz und werden in Einrichtungen wie z. B. dem Oberlinhaus untergebracht. Sie haben dort die Unterstützung und Betreu-ung der Sozial- und Fachkräfte und können Deutsch lernen, in die Schule gehen und so ein relativ "normales" Leben führen. Aber sobald sie volljährig sind, werden Sie ins nor-male Leben "entlassen". Zunächst gibt es noch die Möglichkeit für sie in Wohngruppen unterzukommen, sozusagen als Übergang. Und spätestens hier an diesem Punkt sind auch ehrenamtliche Betreuer gefragt, die den jungen Menschen weiter beistehen.
s.a.

Der interkulturelle Garten
Es ist gut,
in einem fremden Land bald mit der Sprache vertraut zu werden. Es ist
auch gut, bald Menschen in diesem Land zu treffen und mit ihnen zu
arbeiten. Über den Flüchtlingsrat Ulm und den Deutschunterricht in der
Gemeinschaftsunterkunft Römerstraße haben die Bewohnerinnen und Bewohner
dort vom "Interkulturellen Garten Ulm" gehört. Einige haben sich im
letzten Jahr dafür interessiert. Sie fingen an, ihre Parzelle zu
bebauen. Sie haben mit den Gärtnerinnen und Gärtnern aus vielen weiteren
Nationen Feste gefeiert.
Das
Deutschsprechen geht seitdem so nebenher. Die Kinder dieser Familien
sind begeistert, wenn sie in den Garten kommen und dort viele
Spielmöglichkeiten haben: Der alte Kletterbaum, Plätze zum Verstecken,
Hölzer und Bretter und Steine zum Hüttenbauen... In diesem Jahr begleiten
wir einander weiter beim Gärtnern, in den Gesprächen, im Interesse
füreinander. Viel können wir miteinander lernen über Pflanzen und
Anbaumethoden, über fremde Kulturen und Gebräuche. Verwurzelung
geschieht- die Fremde wird vertrauter."
Der
'Interkulturelle Garten Ulm' ist offen für Personen aus allen
Kulturkreisen, die Interesse und Lust haben, an einem interkulturellen
Gemeinschaftsprojekt mitzuwirken. Im Vordergrund stehen das Gärtnern in
den Gemeinschaftsflächen und die gemeinsame Planung und Organisation der
Gartenaktivitäten. Wer möchte, kann zusätzlich auch eine eigene
Parzelle bewirtschaften.
Es
gibt ganz verschiedene Aufgaben, in die sich jede Gärtnerin und jeder
Gärtner entsprechend den eigenen Erfahrungen und Möglichkeiten
einbringen kann.
Wir
möchten besonders die im 'Interkulturellen Garten Ulm' willkommen
heißen, die aufgrund von kriegerischen Auseinandersetzungen daheim und
persönlicher Bedrohung aus ihrem Herkunftsland fliehen mussten. Wir
hoffen, dass sie durch das gemeinsame Gärtnern, durch Gespräche und
Begegnungen hier "Wurzeln schlagen" und eine neue Heimat finden.
Weitere Informationen finden Sie unter:

Sappi Runability, Einsteinmarathon 2015, 27.09.2015
Wir leben in Ulm in einer weltoffenen
Stadt und tragen Mitverantwortung auch für die Menschen, die als
Flüchtlinge zu uns nach Ulm kommen und in vielfältiger Weise auf Hilfe
angewiesen sind. Sport hat schon seit jeher Menschen unterschiedlicher
Nationalität zusammengeführt. Der Ausrichter des Einsteinmarathons und
anderer großer Sportveranstaltungen hat deshalb durch das Angebot einer
speziellen Lauf-Trainingsgruppe im Rahmen des ASC Vorbereitungsprogramms
die Möglichkeit gesehen, auf einfache Weise den Kontakt zu den
Flüchtlingen aufzunehmen und ihnen ein Zeichen zu geben, dass sie bei
uns willkommen sind. Deshalb haben wir gerne den Impuls des
Freundeskreises Flüchtlinge aufgenommen, der sich in der Ulmer Weststadt
auf vielfältige Weise ehrenamtlich um das Wohl der Flüchtlinge vor Ort
annimmt.
Das Team Sappi Runability unterstützt 8 Jugendliche Flüchtlinge aus Eritrea und Nigeria ─ ONE WORLD - ONE TEAM
Eben fand der letzte ASC-Vorbereitungslauf auf den Einsteinmarathon am 27.09. in Ulm statt. Kaum vorstellbar, wie viel Spaß man Sonntag morgens um 7.30 Uhr bei eisigem Wind haben kann. Da waren nämlich alle Ulmer Teammitglieder wieder am Treffpunkt, um sich die zwei Kilometer zum Stadion warm zu laufen. Schon wenige Meter nach dem Start im Stadion haben sich die Läufer im hellblauen Shirt dann abgesetzt und sind dem Feld davongelaufen.
WAS HEISST HIER HEIMAT?
Niemand flieht aus Übermut
"Aber wir wanderten doch nicht aus,
nach freiem Entschluss,
wählend ein anderes Land.
Wanderten wir doch auch nicht
ein in ein Land, dort zu bleiben,
womöglich für immer.
Sondern wir flohen,
vertrieben sind wir, Verbannte.
Und kein Heim, ein Exil soll das Land sein,
das uns da aufnahm."
Nach Bertolt Brecht